Promenadendeck - offen für alle

Eigentlich war ihre Schicht längst beendet, dennoch stand sie in Uniform - und mit geöffneter Jacke - auf der Galerie der Promenade. Von hier oben hatte man einen sehr guten Ausblick auf das Treiben in der unteren Ebene. Man konnte die Leute beobachten, ihr Verhalten und Einkaufsgewohnheiten beobachten und das alles ohne gleich selbst gesehen zu werden.

Im Moment herrschte reges auf der Einkaufsebene. Manche Geschäfte waren schon vorher geöffnet gewesen, doch viele waren erst mit dem Konvoi der Flotte hier eingetroffen und waren auch jetzt noch dabei sich einzurichten, Waren zu arrangieren, Werbung aufzustellen und Kunden anzulocken. Sie konnte diverse unterschiedliche "Feinkostläden" wahrnehmen, das ein oder andere Geschäft mit Duft verbreitenden Hygieneartikeln und so weiter.... Zusammen mit dem Geruch arbeitender Menschen bildete das eine wahre Kakophonie der Düfte. Ein weiterer Grund warum sie hier oben war. Hier war sie näher an den Auslassschlitzen für die aufbereitete Luft der Lebenserhaltung. Sie war zwar inzwischen durch die Akademie einiges gewohnt, dennoch.... wenn die es nicht musste, warf sie sich nicht in ein solches Gedränge.

Also stand sie einfach nur da, die Arme auf dem Geländer abgestützt und den Blick über die Promenade streifen lassend.

Schichtende...zumindest hieß es so. Allerdings gab es solche Dinge als KO nicht. Er war immer im Dienst. Allerdings hieß es auf einer Station, dass man sich auch am öffentlichen Leben beteiligen muss, damit die Führung nicht als 'abgehoben' bezeichnet wird. Allerdings wollte er gerade nicht wirklich in der Menschenmenge sein, weshalb er sich mit Käse gefüllte Paprikas organisierte.

Oben, auf der Promenade, ging er entlang und sah Khasarr. Lächelnd holte er zwei Bier und stellte sich neben sie und hielt ihr die Hand mit den zwei Bieren hin. Wären Sie so frei mir eines abzunehmen?

Durch die Lautstärke der unteren Ebene konnte sie die Schritte nicht hören und durch die vielen Gerüche auch das Essen nicht wahrnehmen. Deshalb war sie ein wenig verwirrt, als die Stimme neben ihr sie aus den Gedanken riss. Sie richtete sich auf und blinzelte kurz.
"Captain....."
Ihr Blick glitt zu den beiden Biergläsern.
"Natürlich..... danke"
Lächelnd nahm sie eines der Biere entgegen und lehnte sich mit der Hüfte gegen das Geländer.
"Fliehen sie vor dem Dokumentenstappel auf ihrem Tisch?"
Sie konnte sich in etwa vorstellen, wie es auf seinem Schreibtisch aussehen musste. Vermutlich sah es auf ihrem eigenen nur geringfügig anders aus.

Dorian trank das Bier in einem Zug aus, damit er das Glas auf den Boden stellen konnte um in Ruhe essen zu können. Fliehen? Nein. Ich bin mit meiner Arbeit fertig...und habe drei Techniker dazu eingeteilt die technischen Berichte zusammengefasst an mich weiterzuleiten. Das minimierte die Arbeit um etliches. Um die Personalplanung kümmert sich Pars...und sparen sie sich jeden Kommentar dazu. Die anderen Abteilungen sind auch darauf hingewiesen worden, dass sie mich nicht mit allem Belästigen sollen. Ich bin KO und kein Kindermädchen, antwortete Dorian, welcher nun genüßlich anfing zu essen. Man sagt, dass melden frei mache und Vorgesetzte belasten würde. Ich würde jedoch keinen dazu raten mich zu belasten...hehehehe

Leise lachte sie.
"Hmm, das Memo habe ich wohl nicht bekommen."
Sie nahm einen kleinen Schluck von ihrem Bier.
"Aber ich glaube die meisten Fragen im Bezug auf die Sicherheit kriege ich schon allein geregelt. Wer Ärger macht, bekommt eine Auszeit. Das grösste Problem ist im Moment eigentlich fehlende oder fehlerhafte Unterlagen. In den Lagerräumen stappeln sich die Container für die Händler und warten darauf freigegeben und zugeteilt zu werden."
Sie zuckte leicht mit den Schultern.
"Hin und wieder werden kleinere Sicherheitsverstösse gemeldet,  aber nichts was meine Jungs und Mädels nicht geregelt bekommen würden. Aber derzeit besteht unsere Arbeit mehr aus Logistik als alles andere."
Das sie bereits einige der fragwürdigeren Händler auf die Liste der zu beobachtenden Personen gesetzt hatte, musste sie ihm nicht sagen. Das würde er erstens im Abteilungsbericht sehen und zweitens spätestens dann, wenn sie etwas finden würden.